Univ.-Prof.in. Dr.in Alexandra Kautzky-Willer © feelimage/Matern
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns, Sie zur Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin „Gendermedizin als Tor zur Präzisionsmedizin“ in Universitätszahnklinik Wien am 24. September 2024 einladen zu dürfen.
Gendermedizin berücksichtigt individuell und altersabhängig das biologische und psychosoziale Geschlecht und stellt somit einen Brückenschlag zur personalisierten Medizin dar. Sowohl Unterschiede wie auch Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern in der Prävention, Wahrnehmung und Präsentation von Krankheiten sowie im Ansprechen auf verschiedene Interventionen werden untersucht. Neben Unterschieden in den Geschlechtschromosomen, Genexpressionsmustern, Hormonen, Immunsystem und Stoffwechsel sind auch Umweltfaktoren, kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse wesentlich. Außerdem finden lebenslang Interaktionen zwischen körperlichen und psychosozialen Faktoren statt, die das Wohlbefinden beeinflussen. Insgesamt sind Frauen im Lebenszyklus stärkeren körperlichen Veränderungen unterworfen, wobei aber große Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen innerhalb aller Geschlechter zu berücksichtigen sind. Trotz zunehmender Forschungsaktivitäten im Bereich der Gender- wie auch der personalisierten Medizin, bestehen nach wie vor sehr viele offene Fragen in Bezug auf eine optimale individuelle Behandlung für die meisten Erkrankungen. Sowohl ein Anstieg in Sex- und Gender basierter Grundlagenforschung, wie auch big data Analysen und translationale klinische Forschung können zukünftig zu innovativen, geschlechtssensitiven Gesundheitskonzepten sowie insgesamt zu einer besseren klinischen Medizin für alle Menschen beitragen.
Mit freundlichen Grüßen
Univ.-Prof.in Dr.in Alexandra Kautzky-Willer
Obfrau der ÖGGSM
Highlights aus dem Programm
Geschlechtsspezifische Unterschiede im Fettstoffwechsel
Prof.in Dr.in Susanna Hofmann (Helmholtz Zentrum München, D)
Geschlechtsspezifische Unterschiede im Skelettmuskel
Prof.in Dr.in Cora Weigert (Universitätsklinikum Tübingen, D)
Geschlechtsunterschiede bei der Rolle des Gehirns auf den Energiehaushalt
Prof. Dr. Martin Heni (Universitätsklinikum Ulm, D)
New sex differences from the Look Ahead study
Prof. Wendy Bennett, MD, MPH (Johns Hopkins School of Medicine, Baltimore,
USA), Prof. Jay Vaidya, MBBS, PhD (Johns Hopkins School of Medicine,
Baltimore, USA)
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ÖGGSM Jahrestagung 2024 Programm
OeGGSM 2024 Kongressheft
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Wenn Sie Fragen zur Mitgliedschaft oder zum Spenden haben freuen wir uns über eine Nachricht.
Univ.-Prof.in. Dr.in Alexandra Kautzky-Willer © feelimage/Matern
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir freuen uns, Sie zur 13. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin in Universitätszahnklinik Wien am 21. Oktober 2022 einladen zu dürfen.
„Männer sterben häufiger an einer COVID-19-Infektion, Frauen haben dafür ein höheres Risiko, an Langzeitfolgen zu leiden.“ Diese oder ähnliche Aussagen rückten in den letzten zweieinhalb Pandemiejahren die geschlechtsspezifische Medizin in den Fokus. Soziale Isolation, Quarantäne, unterschiedliche Immunantwort und Exposition, sowie die Vielfalt vorliegender Risikofaktoren zeigten einmal mehr die unterschiedlichen Auswirkungen biologischen uns psychosozialen Geschlechts auf die Gesundheit. Besonders in diesen schweren Zeiten führen geschlechtsreflektierende Ansätze zu einem Mehrwert in der Gesundheit durch bessere Qualität und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse, aber auch in der Gesellschaft und Wissenschaft, wenn zielgruppen-orientiert neue Ideen entwickelt werden, die zu besserer Lebensqualität beitragen.
Mit freundlichen Grüßen
Univ.-Prof.in Dr.in Alexandra Kautzky-Willer
Obfrau der ÖGGSM
Anmeldung zur Jahrestagung
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Kongressheft
ÖGGSM-Jahrestagung: Gender Equity bei der Nutzung moderner Technologien in der Medizin?
Am 12. April 2019 konzentrierte man sich ganz auf das Thema Gleichberechtigung in Technik und Medizin.
Stefan Thurner von der Medizinischen Universität Wien erklärte auf anschauliche Weise wie sich Beziehungen von Menschen und Gruppen anhand des online Spiels „Pardus“ untersuchen und in weiterer Folge ihr Verhalten vorhersagen lässt. Interessant ist dabei nicht nur dass sich die Spieler in der Onlinewelt ähnlich verhalten wie in der Realität, sondern auch dass Frauen sehr viel dichtere und damit sozial stabilere Netzwerke knüpfen als Männer. Diese und weitere Erkenntnisse aus dem Pardus-Universum helfen soziale multilayer Netzwerke – wie etwa die von ÄrztInnen, PatientInnen, Laboren, Apotheken – der realen Welt zu verstehen.
Christoph Gisinger vom Haus der Barmherzigkeit gab Einblick in die Akzeptanz und Praktikabilität von Assistenztechnologien wie etwa dem Roboter HOBBIT welcher in privaten Haushalten SeniorInnen unterstützen und damit Stürze verhindern kann. Ein weiteres Projekt mit dem Namen STRANDS unterstützt öffentliche und halböffentliche Einrichtungen etwa beim Lotsen von PatientInnen und BesucherInnen oder aber auch bei der Therapie beispielsweise durch Begleitung von Nordic-Walking-Gruppen Demenzkranker. Erstaunlich dabei ist, dass in beiden Untersuchungen kein Unterschied, noch nicht einmal ein Trend, zwischen männlichen und weiblichen PatientInnen und Angehörigen des Betreuungspersonals festgestellt wurde, obwohl Studien mit jüngeren NutzerInnen von Virtual Reality-Anwendungen schnellere Reaktionszeiten bei Männern und leichtere Ablenkbarkeit von Frauen durch störende Stimuli zeigen konnten.
Die Wichtigkeit der Einbeziehung moderner Technologien in die Therapie betonte auch Michael Leutner. Studien mit Diabetes-Selbstmanagement-Applikationen konnten erfolgreich zeigen, dass sich durch ihre Nutzung der Glukosestoffwechsel verbessert und hypoglykämischer Ereignisse verringern. Vor allem Frauen, welche ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben, könnten demnach von der Unterstützung der Therapie durch Diabetesapplikationen profitieren.
Auch Alexandra Kautzky-Willer betonte die Wichtigkeit von Geschlechts-sensitiven Leitlinien und die Implementierung von Sex-spezifischen Programmen zur Verbesserung der Therapieadhärenz und Verlangsamung der Progression bzw. Entwicklung von Spätfolgen und Komplikationen, da Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei zahlreichen endokrinologischen Erkrankungen, wie etwa Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion oder auch Osteoporose, bekannt sind.
Auch in der psychiatrischen/psychosomatischen Rehabilitation kann Manuel Sprung von deutlichen geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Verbesserung der Symptombelastung und Lebensqualität berichten, wonach vor allem Frauen von der Therapie profitieren.
Dass auch die Prävention von „Volkskrankheiten“ eines Geschlechter-sensiblen Zugangs bedarf diskutierte Jürgen Harreiter. So wird zwar von vergleichbaren Ergebnissen für Gewichtsreduktionsmaßnamen zur Diabetesprävention berichtet, jedoch konnte aufgrund dieser Maßnahmen auch ein Vorteil für Frauen in Bezug auf die Mortalität gezeigt werden. Besonders für die Behandlung von Adipositas gibt es jedoch geschlechtsspezifische Neigungen bezüglich Therapie-Präferenz und -Adhärenz. Beispielsweise entschließen sich mehr Frauen für einen chirurgischen Eingriff zur Gewichtsreduktion.
Gerhard Prager gab als mögliche Ursache für diesen mit 80 % deutlich höheren Anteil von Frauen bei bariatrischen Operation Unterschiede in der Wahrnehmung des Krankheitsbildes Adipositas, aber auch das möglicherweise höhere Gesundheitsbewusstsein von Frauen an. Warum vor allem bei Frauen die aus der Adipositaschirurgie resultierende dauerhafte Gewichtsreduktion zu einer Verringerung der Karzinomsterblichkeit führt ist jedoch noch nicht abschließend geklärt.
Auch das sexuelle Erleben wird durch eine unterschiedliche Körperwahrnehmung beeinflusst, so Michaela Bayerle-Eder. Für die sexuelle Zufriedenheit ist bei Männern etwa der erlebte Orgasmus entscheidend. Bei Frauen hingegen zählt das „sexuelle Gesamterlebnis“. Inwieweit sich das sexuelle Erleben und zwischenmenschliche Beziehungen durch die Robotik in Zukunft verändern werden und ob diese Veränderungen der menschlichen Gesellschaft schadet oder ein Gewinn ist wurde in der abschließenden Diskussionsrunde von Stefan Thurner, Christoph Gisinger, Harun Fajkovic, Andjela Bäwert und Beate Wimmer-Puchinger debattiert. Deutlich wurde, dass es schon jetzt große, sehr individuelle, Unterschiede in der Akzeptanz von Robotern gibt und es der Etablierung einer neuen Denkweise für die kommenden Generationen bedarf um moderne Technologien in ihre Lebenswelten erfolgreich zu integrieren.
Das Kongressheft können Sie hier herunterladen: OeGGSM JT2019 Kongressheft
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Mensch und Maschine sind in der Medizin untrennbar miteinander verknüpft. Wir sind der Vorstellung eines für den Menschen vorteilhaften Mensch-Maschine-Mensch Kreislaufes näher als je zuvor: Sei es durch Selbstmanagement Apps wie es sie für zahlreiche Gesundheitsthemen gibt, Closed-Loop-Systeme wie sie für Insulinpumpen in Kombination mit einem Sensor erprobt werden, oder durch den Einsatz von Robotern in der Medizin und Pflege. Aber nicht nur in der Medizin ist diese Vernetzung immer häufiger anzutreffen. Oder kann sich noch einer ein Leben ohne Smartphone vorstellen, wo es doch quasi eine Erweiterung unseres Gehirns darstellt? Nicht zuletzt durch die immer besser werdende Technik konnten in den letzten Jahren auch immer größere Datensätze gesammelt und analysiert und damit vorher nicht bekannte Zusammenhänge von Krankheiten und Risikofaktoren entdeckt werden.
Niemand in unserer modernen Gesellschaft ist nur „rein Mensch“: Die Integration von Technologie entwickelt uns zu etwas anderem weiter. Aber die Menschlichkeit, Empathie und Kreativität darf in der Medizin dabei nicht zu kurz kommen. Und wo findet sich bei diesen rasanten technischen Entwicklungen Sex und Gender? Kommt es auch zu einer Zunahme von gendered innovations? Nutzen Frauen und Männer diese technologischen Angebote auf gleiche Weise und profitieren männliche und weibliche Nutzer moderner Technologie auch gleichermaßen? Verändern neue Techniken die Reproduktion?
Diesen und vielen weiteren Fragen widmet sich die 12. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin. Ernährung, Bewegung, Stoffwechsel und Endokrinologie sind genauso Themen wie Robotik, Virtual Reality und Sexualität.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir Sie am 12. April 2019 zur Jahrestagung unserer Gesellschaft in der Wiener Ärztekammer, Weihburggasse 10-12 des ersten Wiener Gemeindebezirks, begrüßen dürfen.
Ihre Alexandra Kautzky-Willer
Obfrau der ÖGGSM
(Wien, 23-03-2018) „Gender im Licht der personalisierten Medizin und PatientInnensicherheit“ ist angesichts der immer geringeren Zeit für die einzelnen PatientInnen im Gesundheitswesen besonders wichtig.
Die Gender Medicine trägt zur Verbesserung der Lebensqualität und PatientInnensicherheit bei, da eine geschlechterbasierte Medizin Fehldiagnosen, falsche Dosierungen und Medikamentennebenwirkungen vermindern kann. Geschlechtssensitive Forschung führt zu besserer Reproduzierbarkeit der Studienergebnisse und dadurch letztlich zu einer höheren PatientInnensicherheit.
Es werden immer häufiger innovative Methoden in der Geschlechterforschung und Integration von Genderaspekten in die Versorgung und Lehre eingesetzt. Wie solche geschlechtsspezifischen Erkenntnisse aussehen können, wurde von Professsorin Mia von Euler in ihrem Vortrag über Sex- und Gender-Unterschiede bei Schlaganfall gezeigt. Professor Peter Klimek berichtete anschaulich vom Potential der Big Data Analysis und Complexity Science beispielsweise um den zukünftigen Gesundheitszustand der gesamten Bevölkerung – die Dimension Geschlecht mitberücksichtigend – vorherzusagen. Wie die Entwicklung nutzerzentrierter geschlechtssensibler Angebote erfolgen kann erklärte Professorin Sabine Oertelt-Prigione.
Doktorin Maria Kletečka-Pulker zeigte auf das nach wie vor Gender-Aspekte in der PatientInnensicherheit von Bedeutung sind: Frauen sind beispielsweise häufiger von Behandlungsfehlern und unerwünschten (vermeidbaren) Ereignissen betroffen. Eine Änderung der gesundheitlichen Benachteiligung soll auch mit dem Aktionsplan Frauengesundheit, welcher von Professorin Beate Wimmer-Puchinger vorgestellt wurde, erfolgen.
Besondere Bedeutung für die personalisierte Medizin und PatientInnensicherheit haben auch Kommunikation und Wahrnehmung. Anhand des SimulationspatientInnen-Programms der MedUni Wien wurde gezeigt wie Studierende auf verschiedenen Gesprächssituationen mit Männern und Frauen vorbereitet werden können. Und Doktor Stefan Riedl erklärte anhand der Intergeschlechtlichkeit, wie die zweigeschlechtliche Wahrnehmung unser Gesellschaft in Frage gestellt wird. Hinzu kommt, allerdings noch die Wahrnehmung der PatientInnen selbst: Als Extrem-Beispiel wurde von Professorin Sabine Völkl-Kernstock die Frage der Identität bei Transgender-Jugendlichen beleuchtet. Das es aber auch grundlegendere Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen Männern und Frauen gibt, berichtete Doktorin Marlies Wallner in Ihrem Vortrag über die Wahrnehmung von Lebensmitteln und den menschlichen Geschmackssinn.
Diese und die Poster Session haben eine breite Basis für angeregte Diskussionen rund um eine geschlechtergerechte Medizin geboten.
v.l.n.r.: Univ.-Prof.in Dr.in Anita Holzinger (Schriftführer Stv.in der ÖGGSM), Univ.-Prof.in Dr.in Alexandra Kautzky-Willer (Obfrau der ÖGGSM), Mag.a Beate Hartinger-Klein (Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz), Dr. Jürgen Harreiter (Kassier der ÖGGSM), ); Prim.a Dr.in Hava Bugajer (Gründungsmitglied ÖGGSM, Präsidentin WIZO Österreich), Dr.in Andjela Bäwert (Obfrau-Stv. Der ÖGGSM)
Das Kongressheft zur 11. Jahrestagung finden Sie hier